“Ehrt die Befreier” – Zum Tag des Sieges

“Ehrt die Befreier” – Zum Tag des Sieges

“Ehrt die Befreier” hieß der Aufruf des Parteivorstandes der DKP, anlässlich der Tage der Befreiung und des Tages des Sieges am 8./9. Mai auf den Aktionen der antifaschistischen- und Friedensbewegung aufzutreten und dort Fotos zu schießen, auf denen die Fotografierten den sowjetischen Soldaten für die Befreiung danken. Hier folgt eine kommentierte Fotosammlung der Aktionen in Kassel.

 

    

Die VVN-BdA Kassel hatte zu zwei Kundgebungen aufgerufen. Zur ersten auf dem Opernplatz trafen sich bereits viele antifaschistische und friedenspolitisch Orientierte zusammen. Wir haben über diese Kundgebung bereits berichtet. Hier findet ihr den Bericht.

Vor Ort baten wir viele Antifaschistinnen und Antifaschisten, viele Friedensfreunde darum, uns für ein Foto zum Dank für die Befreier zur Verfügung zu stehen. Natürlich alle unserer Genossen, aber auch viele andere Antifaschistinnen und Antifaschisten, sagten mit ihren Fotos Danke.

Die Kundgebung verlagerte sich nach den Reden der VVN-BdA, des Kasseler Friedensforums und der Kasseler DGB-Vorsitzenden Jenny Huschke in die Gedenkstätte der Opfer des Faschismus. Dort wurde eine zweite, kleinere Kundgebung abgehalten. Auch und gerade dort haben wir natürlich den Befreiern gedankt und auf die zentrale aktuelle politische Schlussfolgerung hingewiesen: Frieden mit Russland! Raus aus der NATO!

Auf dieser zweiten Kundgebung sprach der Genosse Jochen Boczkowski, der als Zeitzeuge die Befreiung vom Faschismus in Kassel miterlebte. Er sprach von Bombennächten, von Angst und der Erleichterung, als alles endlich vorbei war. Er erklärte, diese Ereignisse hätten ihn bis heute geprägt. Sein Onkel, als KPD-Mitglied nach 12 Jahren faschistischer Haft gerade so den faschistischen Schergen entronnen, prägte ihn. Er beendete seine Rede mit einem klaren Statement gegen das Defender 2020 Manöver und gegen die gegen Russland und China aufgebauten Feindbilder. Seine Rede war berührend persönlich und kämpferisch.

 

Im Anschluss las Silvia Gingold, Tochter des kommunistischen Widerstandskämpfers Peter Gingold aus seinen Erinnerungen an den Tag der Befreiung. Er erlebte die Befreiung in Italien, wo er sich der Resistenza angeschlossen hatte. Mit dem gemeinsamen Gesang des Liedes der italienischen Partisanen – “Bella Ciao” – als antifaschistischem Gegenwartsauftrag und der Möglichkeit des stillen Gedenkens endete die zweite Kundgebung an diesem Tag.